Die Geschichte von Haslach

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Päpstlicher Bulle

Die erste offizielle Kunde über das Dorf „Haselah“ erhalten wir anläßlich der Klostergründung von Rot im Jahre 1126. In einer Bulle Papst Eugen III. vom 18. Januar 1152 wurde Haslach dann bereits als „Allodium“ (freies, selbständiges Gut/Gemeinde) bezeichnet, das zum Klosterstift Rot gehörte.
1275 wird unser Dorf als selbständige Pfarrei im Zehntbuch des Stiftes aufgeführt, versorgt von einem Weltgeistlichen.

Am 10. Oktober 1350 wurde die selbständige Pfarrei auf „bittliches Ansuchen des XI. rothischen Abtes, Eglof von Lutrach, dem Kloster Rot einverleibt“ und blieb dies bis 1803. Die miserable Wirtschaftslage dürfte wohl der plausible Grund für die Inkorporation (Einverleibung) gewesen sein, die sich für die Haslacher Bauern folgenschwer auswirken sollte. Ihre Höfe gehörten jetzt zum Klosterbesitz. Das hatte zur Folge, daß sie nicht mehr in freier Verfügung an ihre Nachkommen weitervererbt werden konnten. Der Hof fiel nun vielmehr nach dem Tode des Besitzers an das Kloster zurück und wurde von diesem als Lehensgut einem anderen übertragen. Dies wollten die Haslacher Bauern nicht hinnehmen und versuchten, sich dagegen zu wehren, zumal seit dem Jahre 1381 mit Konrad Fruenbis ein gebürtiger Haslacher als Abt dem Kloster vorstand. Zeugnis für „da stura Grend“ der Haslacher gibt ein Vertrag, der im Jahre 1394 - drei Jahre nach dem Tod von Abt Konrad - zustande kam, in dem ein Schiedsspruch erlangt wurde, der besagte, daß alle Höfe Erblehen sein sollten, d.h. die Güter fallen nach dem Tod des Bauern nicht automatisch an das Kloster zurück, sondern gehen auf die Erben des Besitzers über.

In den folgenden Jahrzehnten versuchten die Äbte dieses Recht wieder zu beschneiden. Unter Abt Martin Hesser von Marchtal (1420 -1457), der als 2. Gründer und Erneuerer des Klosters Rot gilt, wurde nach einem erneuten Streit zwischen der Haslacher Bauernschaft und dem Kloster Rot 1425 ein weiterer Vertrag geschlossen, in dem es um „Trieb-, Holz- und Rodungsrechte“ ging und somit die Holzrechte und der Schweinetrieb in den Klosterwäldern neu geregelt wurden.

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